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Alma Pedde (1914
- 2002) Musings and Recollections
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This page contains a collection
of several individual pieces written by Alma Pedde over a period of twenty
years or so. Included here are reminiscences of her childhood and some recollections
of World War II and the period immediately after the war. At the end
of this page is something she wrote for New Year's Eve, 1975. The latter
is pretty heavyily religious and is almost sermon-like. Alma was always
devoutly religious and everything in her life was influenced by her belief
in God and the Bible.
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Erinnerungen an
meine Kindheit
Kempa Kikolska, das mal ein Dorf mit deutschen Einwohnern
war, die aber schon längst gestorben oder verzogen sind und die Häuser
alle zerstört sein sollen, ist in meiner Erinnerung noch immer wie es
war. Da bin ich zur Schule gegangen. Da habe ich als Kind Kühe
gehütet. Die Gänse aus der Hütung am Abend geholt und
die Blutegel aus ihren Nasenlöchern gezogen. Und einmal, als ich
die Kühe aus der Hütung geholt habe und die kleine Mundharmonika,
die mir mein Onkel geschenkt hatte, in der Schürzentasche hatte, habe
ich sie beim laufen verloren und ich konnte nicht mehr spielen. Das
tat mir so weh.
Im Frühling war es auf Kempa sehr schön.
Die Faulbäume, Okazien und andere Bäume und Sträucher blühten.
Der Flieder im Garten duftete so schön. Aber ehe alles zum blühen
kam war es nicht so schön, aber manchmal sehr interessant. Wenn
es nach dem Winter wärmer wurde, der Schnee und das Eis auf der Narve
zu tauen anfing, gab es immer eine Überschwämmung. Dann waren
die Wiesen und die Dorfhütung voll Wasser. Die Fische aus der
Narve (Fluß) gingen dann mit dem wachsenden Wasser über das ganze
Land, und wenn das Wasser wieder fiel, blieben viele Fische in den Seen und
Teichen. Da ging dann unser Vater mit dem Onkle Robert mit Netzen und
Glippen Fische fangen. Manchmal haben sie auch Fischsäcke aufgestellt
wenn das Wasser am wachsen war. Einmal wollte ich auch zum fischen mitgehen,
aber Vater hat nein gesagt. Ich wollte aber doch so gerne mitgehen,
denn das Fischesammeln aus dem Netz hat Spaß gemacht, da kriegte ich
aber mit dem Riemen tüchtig Schläge. Das habe ich meinem
Vater sehr übel genommen. Da hatte er sich mal eine neue Peitsche
gekauft, die sollten wir Kinder aber nicht nehmen. Ich nahm sie aber
doch einmal zum Kühehüten und habe sie verloren, denn sie war nicht
gut genug am Stiel befestigt. Ich stellte den Peitschenstiel wieder
an seinen Ort und als Vater frug, wer hat die Peitsche genommen, da hatte
sie keiner genommen. Ich auch nicht. Ich dachte, wenn ich bekenne,
daß ich sie verloren habe, dann kriege ich wieder Schläge mit
dem Riemen.
Wenn wir im Frühjahr so viel Fische fangen konnten,
dann haben wir auch viel Fische gegessen, denn einfrieren konnte man ja
keine, dazu war keine Möglichkeit.
Wenn das Wasser wieder fort war, dann wurden die Wiesen
grün und die ersten Blumen die blühten waren die Kuhblumen.
Die wuchsen auf den niedrigen Stellen wo noch Wasser nachgeblieben war.
Da konnte man manchmal auch noch einige Fische mit den Händen sammeln,
an einem Teich, auf dem Filandschen, wuchs Kalmus, den habe ich zu Pfingsten
immer geholt und in die Fenster gestellt, denn der duftete so schön.
Zu Pfingsten haben wir die Wohnung ausgemait, wie wir sagten. In der
Bibel steht: Schmücket das Fest mit Maien. In Kanada habe ich
noch keinen Kalmus gefunden.
Vater hat im Frühling Roggen und Raps oder Dotter
gesät. Den Roggen ließ er in der Mühle schroten, davon
wurde Schwarzbrot gebacken. Den Raps oder Dotter ließ er in der
Ölmühle ausschlagen. Der Same wurde heiß gemacht und
in eine Presse geschüttet. Ich mußte dem Vater tüchtig
bei dem pressen helfen damit das Öl herauskam. Zu Hause hat das
frische Öl mit Schwarzbrot und etwas Salz sehr gut geschmeckt.
Die Ölkuchen kriegten die Kälber.
Vater sagte: Am 10. 11. und 12. Mai, die Tage heißen
Mamertus, Pankratus und Servatius, das sind die Tage wo der Schleedorn blüht
und es gewöhnlich noch friert, da darf man vor dem 8. Mai kein Gemüse
wie Bohnen, Gurken und Kürbisse, das verfrieren würde, pflanzen.
In Kanada soll man erst nach dem 24. Mai Tomaten rauspflanzen, weil bis dahin
noch Frostgefahr ist.
Den 2. Februar ist Lichtmeß. Da hatte man
ein Sprichwort: Lichtmiß, spinn' vergiß, Abendbrot bei Tage
iß.
Wenn die Kinder mal nicht ganz wohl fühlten und
froren und es doch eigentlich nicht kalt war, dann sagte man: Na du wirst
noch in der Johanns-mittagstunde verfrieren. Johannistag ist am 24. Juni.
Das ist der längste Tag im Jahr und soll eigentlich der wärmste
sein. Wenn ich mich recht erinnere, ist Jakobustag am 25. August.
Da hat Reinhold Schmigelski in der Hächselmaschine, beim Hächselschneiden
einen Finger verloren.
Nun habe ich wieder einige Erinnerungen aufs Papier
gebracht. Damals, als das alles geschah, habe ich nicht geahnt, daß
ich als achtzigjährige Frau das mal aufschreiben werde. Was wird
wohl alles in den nächsten achtzig Jahren geschehen? Werde ich dann
auch wieder aufschreiben was inzwischen geschehen ist? In der Ewigkeit
werden auch Bücher geschrieben. In Offenbarung 20, 11-13 steht
geschrieben, daß wir gerichtet werden nach der Schrift in den Büchern,
nach unseren Werken. So muß doch jemand sein der Buch führt
über unser Leben. Gott gebe, daß unsere Werke gut und nicht
böse erfunden werden.
den 9. Februar, 1995
Weitere Erinnerungen an die Flucht des zweiten Weltkrieges, im Jahre
1945.
Als wir geflüchtet sind, hatten wir nur das was
wir auf dem Leib hatten. Die andern Kleider hatten wir, wie wir dachten,
in Sicherheit gebracht, aber das ging alles verloren. In einigen Monaten
gingen meine Schuhe kaput. Ich ging zu einem Schuhmacher und wollte sie, aufs
Warten, repariert haben. Er sagte aber:" Ich repariere keine Schuhe
die frisch von den Füßen kommen" und ich war gezwungen weiter mit
kaputen Schuhen zu gehen. Wie ich dann zu ein Paar Stoffschuhen kam,
weiß ich nicht mehr.
Einmal war ich mit meiner Schwägerin Frieda in
Lübeck. Da hörten wir, daß man auf einem Amt Geld
an Flüchtlinge gibt. Wir gingen hin und kriegten auch, eine jede,
40 Mark. Ein anderes mal gab es wieder 40 Mark. Ich habe es dankbar
aus Gottes Hand genommen, denn ich hatte kein Geld. Ich mußte
von meiner Schwägerin borgen.
Einmal waren wir beide, Wanda und ich, in Lübeck
in der Stadt. Wo man nur Gelegenheit hatte sprach man mit Menschen.
So kam es, daß wir mit einer Pastorenfrau zusammen trafen. Sie
frug dann allerlei und ich erzählte ihr, daß wir geflüchtet
sind, ich mit den Kindern mit dem Zug und mein Mann mit Pferde und Wagen.
Wir wollten uns bei Verwandten wieder treffen, aber wir kamen nicht hin. Die
Rußen waren uns auf den Fersen, und so haben wir uns verloren und wissen
nicht wie oder ob wir uns wieder finden werden. Sie nahm uns beide
mit in ihr Haus. Ihr Mann war zu Hause. Wir durften mit ihnen
Mittag essen. Dann gab sie Wanda ein schönes Kleid von ihrer Tochter
und mir gab sie auch eins von ihren Kleidern. Und so hat der Herr auch
für uns gesorgt.
Als wir nun so umher irrten und nichts von unseren Verwandten
oder Bekannten und auch noch nichts von christlichen Versammlungen gehört
hatten, wunderte ich, ob nicht vielleicht schon die Entrückung stattgefunden
hat, und wir sind zurückgeblieben, denn die Trübsal war groß
genug. Überall waren Flüchtlinge die jemand suchten und nicht
finden konnten. Dann endlich, wir wohnten in einem kleinen Feuerwehrhaus,
wo wir ohne jemand zu fragen, ob wir hineinziehen dürfen, einzogen.
Da kamen einige Frauen um uns kennen zu lernen. Sie waren keine Flüchtlinge.
Eine gab mir ein Ei und erzählte, in wie vielen Händen das Ei schon
gewesen ist, aber keine hat es gegessen sondern an andere gedacht die vielleicht
hungriger oder bedürftiger sind als sie. Eine lieh mir ein neues
Testament und sie waren es wohl auch die mir von den Versammlungen erzählten.
Ich denk es nicht mehr von wem ich das hörte. Und so gingen wir
dann zu den Versammlungen und wußten, daß es noch gläubige
Menschen auf Erden gibt. Welch ein Trost war das für uns.
Wie wird es doch einmal den Leuten gehen, wenn die Entrückung wird stattgefunden
haben und sie werden es nun wissen, daß sie zurückgelassen wurden
weil sie nicht bereit waren. Ich habe noch gehofft, daß es nicht
geschehen ist, weil ichs nicht genau wußte, aber sie werden es dann
wissen. Die Angst und die Verlassenheit ist nicht auszudenken die dann
viele erleben werden. Ich hatte einen kleinen Vorgeschmack davon.
Als wir in dem Feuerwehrhaus wohnten, benutzten wir
eine Aussentoilette die in der Nähe war. Da war eine Bibel, die
als Toilettenpapier gebraucht wurde. Ich hätte sie gerne gleich
mitgenommen, aber ich dachte, das wäre stehlen. Aber Frieda hat
sie genommen, wir wohnten ja zusammen. Die Bibel war schon bis auf
die Psalmen verbraucht, aber wie haben die Psalmen uns doch getröstet,
denn sie waren wie aus unseren Herzen gedichtet worden. Als wir, Wanda
und ich, nach dem Zusammenbruch im Mai 1945, bei Frau Malchow in Groß
Steinrade wohnten, frug Frau Malchow mich eines Tages ob ich eine Fotografie
von meinem Mann habe. Ich sagte, Ja. Sie ging nämlich mit
anderen Frauen zu einer Frau die durch pendeln mit einem Schlüssel ausfinden
wollte ob ihre Männer noch lebten oder in der Gefangenschaft und in
welcher Gefangenschaft sie waren. Dazu brauchte sie die Fotografie
der Männer. Frau Malchow wollte dann das Bild meines Mannes mitnehmen
und ausfinden lassen ob er noch lebt und wo er ist. Ich wollte mich
mit solchen finstern Mächten nicht einlassen und sagte: Ich bin auch
auf dem Bild, denn es ist unser Traubild. Sie sagte: Das macht nichts.
Ich sagte: Mein Mann wird auch ohne das schon kommen. Da sagte sie:
Dann glauben Sie nicht daran, dann hilft das auch nicht. Und eines
Tages kam mein Mann tatsächlich an. Er hatte meine Anschrift
im Roten Kreuz in Flensburg gefunden, und sie wußte noch immer nichts
von ihrem Mann. Als wir bei ihr wohnten, gingen wir jeden Sonntag nach
Lübeck, 2 oder 3 Kilometer, zu den Versammlungen der Gläubigen.
Wir nahmen uns Stullen, für Mittag, mit und kamen Abends zurück.
Ob Frau Malchow mal zur Kirche ging, weiß ich nicht. Sie war
eine gute und liebe Frau und hat uns viel Gutes getan.
Als wir uns nun gefunden hatten und auf Rodenbeck, Heidmühlen
wohnten, wollte ich auch zur Versammlung gehen die dort enstanden war.
Mein Mann sagte aber: Ich kann nicht gehen, meine Jacke hat auf den Ellenbogen
große Löcher. Ich kriegte doch einen ähnlichen Lappen,
denn meine Mutter wohnte auch dort, damit habe ich die Löcher zugeflickt
und wir gingen zur Versammlung. Meine Kusiene, die früher ein Geschäft
zu Hause hatte, hat von der Fabrik bestellte Arbeitskleidung für Männer
nach Deutschland schicken lassen, wo sie nun selbst hingezogen war.
Von ihr konnten wir 3 Arbeitshosen kaufen. Von 2 Hosen machte ich eine
Sportjacke, mit der 3.ten Hose zusammen war es nun ein ganzer Anzug.
Den trug er Sonntags. Mann konnte ja nach dem Kriege nichts in
den Geschäften kriegen. Erst nach der neuen Geldwährung konnte
man alles kaufen, aber da hatten wir kein Geld. Doch der Herr hat
uns durchgeholfen.
Man konnte Wehrmachtsmäntel, Decken und Hakenkreuzfahnen
kriegen, davon haben sich Leute Kleidung gemacht. Ich ließ mir
auch einen Mantel von einem Soldantenmantel machen. Von einer Kremfarbenen
Decke machte ich mir einen Rock mit einer schönen Weste. Siegfried
war ungefähr ein Jahr alt, er kriegte eine Hose von einer roten Fahne.
Meine Mutter machte sich eine Schürze von einer Fahne, die sie noch in
Kanada getragen hat.
Juli, 1994
Wochenende Juli 24 und 25, 1993
Was für ein schönes Wochenende hatten wir doch
diesmal. Eigentlich feierten wir ja 4 Geburtstage auf einmal.
Harold den 24. Juli, Siegfried den 25ten. Mein Geburtstag war eine Woche
früher am 17. Juli. Und Zachary's Geburtstag ist am 9. August.
Da wir aber alle so schön beisammen waren, Kinder, Schwiegerkinder und
Enkelkinder, sogar Joyces Eltern waren hier, so hatten wir viel Freude und
Grund zum feiern. Wanda hatte sogar eine Prinzrigettentorte und "Lemonsquares"
gebacken und das schmeckte alles wunderbar. Die Unterhaltung war auch
gut. Aber daneben wurde auch schwere Arbeit getan.
Siegfried kam Sonnabend um elf Uhr früh und ging
gleich mit Macht an die Hecke sie auszugraben. Die hat uns manche
Probleme und viel Arbeit verursacht weil sie schon so alt und am vertrocknen
war. In der Hitze und bei der schweren Arbeit hat er viel schwitzen
müssen, was mir sehr leid tat. Nachmittag kam Alfred mit der Familie
und hat dem Siegfried geholfen bis die Arbeit getan war. Es sieht jetzt
schön aus ohne Hecke und spart viel Arbeit.
Dann hatten wir unser Essen und alle haben Geburtstagslieder
gesungen und Glückwünsche gesagt. Wanda, Alfred und Harold
kamen auch und bei Kaffee und Kuchen hatten wir dann auch noch eine schöne
Zeit.
Die Kleinen hatten auch Spaß mit spielen und Radfahren.
Dann haben sie noch die roten Johannesbeeren, die gerade reif waren, gepflückt
und Oma Wentland hat davon Gelee gekocht und mir auch noch ein Glas voll davon
gegeben. Joyce hat für mich ein Glas Kirschmarmelade mitgebracht,
die wird bestimmt gut schmecken. Sie brachte auch Gemüse aus ihrem
Garten mit. Vier Zuchini habe ich gekocht, in Dosen verteilt und eingefroren.
Da habe ich für mich extra Gemüse, denn Papa ißt so etwas
nicht.
Opa Wentland hat am Sonntag Morgen für alle eine
schöne Bibelstunde gehalten, so daß es auch die Kleinen gut verstehen
konnten. Um die Mittagszeit, nach einem gemeinsamen Lunch fuhren Alfred
mit Familie und Opa und Oma Wentland in Urlaub für eine Woche in die
Gegend von Peterborough. Siegfried, Chrystyna und Zachary fuhren noch
am Sonnabend Abend nach Hause. So blieben wir wieder beide alleine.
Nachdem wir geruht hatte, fühlten wir einsam. Aber man gewöhnt
sich auch an die Einsamkeit.
Wir freuen uns, daß wir wieder alle gesehen haben.
Und Papa war tapfer und hat das lange Aufbleiben ausgehalten. Nachher
hat er gut geruht.
Silvester 1975
Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob.
Derselbe war schlecht und recht, gottesfürchtig und mied das Böse.
Es begab sich aber auf einem Tag, da die Kinder Gottes kamen und vor den Herrn
traten, kam der Satan auch unter ihnen.
Wieder ist ein Jahr zu Ende. Wieder treten die Kinder
Gottes vor den Herrn, Bericht zu geben von der Arbeit, die sie auf Erden,
unter den Menschenkindern tun. Von ihrem Erfolg umd Mißerfolg.
Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, daß sie dich behüten
auf allen deinen Wegen.
Der Herr ruft einen aus der Schar: Nun was hast du von
Karl zu berichten? Ja Herr! Viel Gutes. Sieh hier ist
das Buch. Der Herr blättert in dem Buche. Seite um Seite.
Viel gebetet, die Bibel gelesen, die Versammlungen besucht, den Armen geholfen,
das Werk des Herrn unterstützt. U.s.w. Mit Freuden trägt der Herr
das ins Lebensbuch ein.
Und was hast du zu berichten? Ach Herr, Verdinand
hat dich zwar als seinen Erlöser angenommen, aber ich habe so viel
Mühe mit ihm. Er meint dieses und jenes sei keine Sünde,
deshalb könne er es tun. Selten hört er auf meine Mahnungen.
Er fürchtet den Spott der Kameraden in der Schule, darum läßt
er niemand wissen, daß er ein Christ ist.
Der Herr spricht: Hat er nie gelesen: Wer sich aber
Mein und meiner Worte schämt, des wird sich des Menschen Sohn auch
schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und seines Vaters
und der heiligen Engel?
Dort steht eine Gruppe, 4 Schutzengel einer Familie.
Vater, Mutter und 2 Töchter. Der Herr ruft sie und spricht: Nun, was
habt ihr zu sagen? Herr, sagt der eine. Der Vater Friedemann hat
dich lieb. Wo er nur die Gelegenheit hat, bezeugt er die Elösung
durch dein Blut. Frau und Kinder hat er lieb. Liest die Bibel
und betet mit ihnen. Der zweite Engel sagt: Die Mutter ist eine
Gottergebene Person. Sie betet viel für ihren Mann und die Kinder.
Die zwei andern Engel loben den Gehorsam der Kinder. Es ist eine wunderbare
Harmonie in der Familie. Wir fühlen uns in ihrem Heim wohl.
Der Herr lächelt mit Wohlgefallen und trägt es ins Lebensbuch ein.
Nun tritt eine Gruppe von 5 Engeln hervor. Der
Bericht ist nicht erfreulich. Die Familie Friedlos ist immer im Streit.
Ein jeder meint recht zu haben. Keiner will dem andern die Beleidigungen
vergeben. Ein jeder ist gekränkt. Die Kinder sind lieber
bei anderen Leuten als zu Hause, weil keine Liebe herscht.
Der Herr spricht: Und was tun sie mit dem Worte:
So dein Bruder an dir sündigt, so strafe ihn, und so es ihn reut, vergib
ihm. Und wenn er siebenmal des Tages an dir sündigen würde,
und siebenmal des Tages wiederkäme zu dir und spräche: Es reut mich!
so sollst du ihm vergeben. Ja, das beherzigen die wenigsten Menschen.
Und was bringst du für eine Botschaft? Mit
Freuden tritt ein Engel hervor und berichtet: Lieber Herr! Deine
Gnade ist and der Mutter Wohlgemut nicht vergeblich gewesen. In allen
Stürmen des Lebens vertraut sie dir. Im Gebet findet sie Ruhe und
Erquickung. Darum lobt und preist sie den Herrn. Auch wenn sie
manchen Kummer mit ihren Kindern hat. So begegnet sie ihnen in Liebe
und befielt sie der treuen Fürsorge des himmlischen Vaters.
Und ein anderer Engel kam und trat an den Altar und
hatte ein goldenes Räuchfaß; Und ihm ward viel Räuchwerk
gegeben, daß er es gebe zum Gebet aller Heiligen auf den goldenen Altar
vor dem Stuhl. Und der Rauch des Räuchwerks vom Gebet der Heiligen
ging auf von der Hand des Engels vor Gott.
Der Herr winkt einem andern Engel. Was bringst
du gutes von der Erde? Der Engel der etwas Abseits steht, tritt hervor.
Mit trauriger Miene spricht er: Ach Herr! Bruder Mißtrauen macht
mir viel zu schaffen. Er betet zwar viel, aber wenn die Erhörung
nicht gleich da ist, zweifelt er, daß ihn Gott erhören wird, oder
sich überhaupt um ihn kümmert. Darum ist er auch immer so
verzagt und freudenlos. Der Herr spricht: Veranlasse doch, daß
er Daniel 10, 12-14 liest.
Und er sprach zu mir: Fürchte dich
nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, da du von Herzen begehrtest
zu verstehen und dich kasteitest vor deinem Gott, sind deine Worte erhört;
und ich bin gekommen um deinetwillen. Aber der Fürst des Königsreich
im Perserland hat mir 21 Tage wiederstanden; und siehe, Michael der vornehmsten
Fürsten einer, kam mir zu Hilfe; da behielt ich den Sieg bei den Königen
in Persien. Nun aber komme ich, daß ich dich unterrichte.
Jetzt kommt ein Engel. Schweigend überreicht er
dem Herrn ein Buch. Ach ja, das ist ja von Franz Weltlust: Vergnügen,
Hochmut, Augenlust, Fleischlust, U.s.w.
Ja, sagt der Herr: weiß Franz daß
geschrieben steht: Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist?
So jemand die Welt liebhat in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Denn alles
was in der Welt ist; des Fleisches Lust und er Augenlust und hoffärtiges
Leben, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht
mit ihrer Lust; Wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
Ja, sagt der Engel, aber er denkt: so genau wird es Gott ja auch nicht nehmen
und so vieles ist ja schon vergessen. O! weiß er denn nicht daß
von seinen Taten buchgeführt wird?
Und ich sah die Toten, beide, groß und klein,
stehen vor Gott, und Bücher wurden aufgetan. Und ein anderes
Buch ward aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden
gerichtet nach der Schrift in den Büchern nach ihren Werken.
Nun treten die Engel einer ganzer Gemeinde for. O, das
sollte ja herrliche Berichte geben. Sie erzählen von der Liebe
zum Herren und den Verlorenen. Von der Arbeit und Aufopferung.
Von der Selbstverleugnung. Von den Leiden mit Geduld in Verfolgungen.
Und vieles andere das den Herrn sichtlich erfreut. Sie sagen aber auch
von der Gleichgültigkeit und Lauheit. Die Gotteskinder hören
nicht auf die Stimme des heiligen Geistes. Sie verlassen die Versammlungen
der Heiligen. Einer sucht an dem andern die Fehler und sieht die seinen
nicht. Der Herr antwortet: Die Gotteskinder machen sich die Bibel
zu wenig zu Nutz. Ich habe ihnen mein Wort gegeben damit sie es lesen
und danach leben sollen. Darin finden sie: Verlasset nicht die
Versammlungen der Heiligen. Was siehest du den Splitter in deines Bruders
Auge und wirst nicht gewahr daß ein Balken in deinem Auge ist.
Nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Betrübet nicht den
heiligen Geist. Liebet euch untereinander. Betet füreinander,
daß ihr gesund werdet. Wiedersteht dem Teufel, so flieht er von
euch.
Der Herr betet: Vater, ich habe ihnen gegeben
dein Wort, und die Welt haßte sie; denn sie sind nicht von der Welt,
wie denn auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, daß
du sie von der Welt nehmest, sondern daß du sie bewahrest vor dem Übel.
Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, so durch
ihr Wort an mich glauben werden, auf daß sie alle eins seien, gleichwie
du, Vater, in mir und ich in dir; daß auch sie in uns eins seien, auf
daß die Welt glaube, du habest mich gesandt. Vater, ich will, daß,
wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, daß sie
meine Herlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt,
ehe denn die Welt gegründet ward.
Zuletzt tritt auch Satan hervor. Mit einem grinsen
fangt er an, die Gotteskinder auf der Erde zu verklagen: Sieh nur,
wie sie from scheinen. In der Kirche sind sie, aber hörn sie was
gesagt wird? Ich sage ihnen, es ist genug wenn du einmal in der Woche
zur Kirche gehst, und sie glauben mir. Ich zeige ihnen die Fehler an
ihren Glaubensgenossen, und sage ihnen: du bist ja viel besser als sie. Darum
laß sie nur gehen. Ihnen tuts not. Ich sage ihnen: der Herr
kommt noch lange nicht. Ich mache sie schläfrig wenn sie die Bibel
lesen.
Sieh nur Jochen an. Er gibt vor ein Gotteskind
zu sein, aber seine Arbeitskameraden merken nichts davon. Schau den
Emil mit seiner Frau, dauernd ist etwas zwischen den beiden. Und die
willst du im Himmel haben? Und so fährt er fort zu schmähen
und verklagen.
Und ich hörte eine große Stimme, die sprach
im Himmel: Nun ist das Heil und die Kraft und das Reich unsers Gottes geworden
und die Macht seines Christus, weil der Verkläger unserer Brüder
verworfen ist, der sie verklagte Tag und Nacht vor Gott. Und sie haben
ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses
und haben ihr Leben nicht geliebt bis an den Tod.
Darum freuet euch, ihr Himmel und die darin wohnen!
Weh denen, die auf Erden wohnen und auf dem Meer! denn der Teufel
kommt zu euch hinab und hat einen großen Zorn und weiß, daß
er wenig Zeit hat.
(C) Alma Pedde 2002, Port
Colborne, Ontario,
Canada
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