Mein Meister im Lebenssturm

Die Wellen auf dem Lebensmeer
Oft schlugen in mein Schiff,
Ich sah dann meinen lieben Herrn,
Wie er so ruhig schlief.

Ach lieber Meister, wache auf,
Am untergehn ich bin.
Ach, achtest du denn nicht darauf,
Daß ich so hilflos bin?

Da hob der Meister seine Hand
Und sprach sein Allmachtswort:
Die Wellen und der Sturm verschwand,
Und meine Furcht war fort.

Wenn gleich das Schiff zerbrochen ist,
Will sinken in die Flut,
Mein Meister gleich zur Stelle ist:
Er macht den Schaden gut.

In seiner Nähe find' ich Ruh'
In allem Kampf und Schmerz.
Ich höre seiner Stimme zu
Und fliehe an sein Herz.

Und wenn die Stürme noch so sehr
Auch toben um mich her:
Mein Jesus ist der Stürme Herr,
Da fürcht' ich mich nicht mehr.

Den 11. Mai, 1978