Das Unkraut im Garten

Sooft ich in meinem
Garten spazier
Da merke ich immer:
Viel Unkraut ist hier!
Dort welkt eine Blume,
Hier wächst zu viel Gras,
Dort ist es zu trocken,
Und hier ists zu naß.
Die Hecke ist ungleich,
Der Busch nicht mehr rund,
Da hol' ich mein Werkzeug
Zur selbigen Stund.

Jetzt gehts an die Arbeit-
Das Unkraut muß raus,
Mit Hacke und Spaten
Da machts sogar Spaß.
Das Gras muß verschwinden,
Gemüse gedeih'n,
Die Blumen schön blühen,
Die Früchte reif sein.
Dann pflück' ich die Beeren
Und friere sie ein,
Das wird ein Genuß auch
Im Winter noch sein.

Der Busch und die Hecke
Die kommen auch dran,
Und bald ist auch wieder
Die Arbeit getan!
Der Garten ist sauber,
Die Stege so schön,
Da mag ich den Garten,
Zufrieden, ansehn.
Doch ehe ich ruhe
Da gieße ich
Die durstigen Pflanzen
Und sie erquicken sich.
Wie oft ist auch Unkraut
Im Herzen mein,
Da muß doch mein Heiland
Recht traurig sein.
Da muß Er graben und
Hacken und jeten,
Mich bei dem Vater im
Himmel vertreten.
Mit geistlichem Regen muß
Er mich erquicken.
Erst dann kann man Früchte
Des Geistes erblicken!

Den 16 Januar, 1980